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Holzschutz im Außenbereich – Methoden für langlebige Gartenkonstruktionen

Holz zählt zu den natürlichsten und zugleich ästhetisch ansprechendsten Materialien im Garten – ob für Pavillons, Terrassen, Möbel oder Zäune. Seine Schönheit bringt jedoch eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und biologischen Einflüssen mit sich, die im Laufe der Zeit zu Vergrauung, Rissen oder sogar Verfall führen können. Ein wirksamer Schutz im Außenbereich ist daher kein optionaler Luxus, sondern essenziell. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen bewährte Methoden zum Holzschutz vor – von traditionellen Ölen und Imprägnierungen bis hin zu modernen Schutzsystemen –, damit Ihr Holz langfristig schön und beständig bleibt.

Wie schützt man Holz im Außenbereich wirksam? Übersicht über wirksame Methoden

Bevor Sie zum erstbesten Holzprodukt greifen, sollten Sie sich über die Unterschiede zwischen den einzelnen Schutzmethoden und deren Wirkungsweise informieren. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wirksamsten Methoden zum Schutz von Holz im Außenbereich vor – von klassischen Ölen bis hin zu modernen Mehrschichtsystemen.

1. Holzöle – natürlicher Schutz von innen

Das Ölen ist eine der beliebtesten Methoden zum Schutz von Holz im Außenbereich – insbesondere bei Elementen, bei denen es auf ein natürliches Aussehen und eine natürliche Maserung ankommt. Im Gegensatz zu Farben oder Lacken bildet Öl keine äußere Schicht, sondern dringt tief in das Holz ein, stabilisiert dessen Feuchtigkeit und schützt es von innen. Dadurch kann das Holz „atmen” und behält seinen natürlichen Charakter und seinen seidigen Glanz.

Zu den beliebtesten Ölen gehören Leinöl, Tungöl und Danish Oil – sie sind einfach in der Anwendung, müssen jedoch je nach Witterungsbedingungen alle 3 bis 12 Monate regelmäßig erneuert werden. Es lohnt sich auch, Öle in Betracht zu ziehen, die mit Harzen und UV-Filtern angereichert sind, die eine dauerhafte wasserabweisende Schicht bilden und das Holz wirksamer vor Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit schützen – insbesondere auf Oberflächen wie Gartenmöbeln, Terrassen, Blumentöpfen oder Geländern.

Der BHB-Experte rät:

Das Ölen von Holz ist eine der einfachsten und intuitivsten Pflegemethoden – aber nur, wenn das Holz richtig vorbereitet ist. Wenn das Holz nicht geschliffen oder auf feuchtem Holz aufgetragen wird, kann der Effekt völlig zunichte gemacht werden.

Praktische Tipps:

  • Vor dem Ölen sollte das Holz gründlich gereinigt und getrocknet werden – idealerweise sollte die Feuchtigkeit 20 % nicht überschreiten.
  • Es wird empfohlen, dünne Schichten mit einem Pinsel oder einem weichen Tuch entlang der Maserung aufzutragen.
  • Nach der empfohlenen Einwirkzeit (ca. 15–30 Minuten) sollte überschüssiges Öl entfernt werden, damit keine klebrige Oberfläche entsteht.
  • Für besten Schutz tragen Sie 2–3 Schichten im Abstand von mehreren Stunden auf.

Das Ölen erfordert zwar eine regelmäßige Pflege, hat aber den Vorteil, dass bei der erneuten Anwendung nicht die gesamte Oberfläche abgeschliffen werden muss. Es können nur die abgenutzten Stellen aufgefrischt werden, was diese Methode besonders praktisch für Nutzer macht, die Komfort und Ästhetik schätzen.

2. Beizen und Farbstoffe – dauerhafte Farbe und Schutz in einem

Beizen und Farbstoffe für Holz sind beliebte Schutzmittel, die das Holz nicht nur schützen, sondern ihm auch eine tiefe, dekorative Farbe verleihen und die natürliche Maserung betonen. Sie dringen in die Holzstruktur ein, sodass sie nicht abblättern oder reißen, was sie besonders für stark beanspruchte Oberflächen wie Zäune, Gartenmöbel oder Pavillons schätzen.

Wachsfarben verstärken zusätzlich die Wasserbeständigkeit des Holzes, und moderne Farbstoffe mit UV-Filtern sorgen für eine dauerhafte Farbe und Schutz vor dem Ausbleichen für bis zu 2–3 Jahre. Sie sind eine gute Wahl für alle, die Ästhetik mit praktischem Schutz verbinden möchten – insbesondere, wenn sie die natürliche Struktur des Holzes ohne „künstlichen” Überzug erhalten möchten.

Der BHB-Experte rät:

Beize eignet sich hervorragend für Bereiche, in denen neben dem Schutz auch das Aussehen eine Rolle spielt – sie lässt sich leicht mit Lack, Lasur oder Öl kombinieren. Beachten Sie jedoch, dass Beize keine bioziden Eigenschaften hat – vor der Anwendung sollten Sie eine grundierende Schutzimprägnierung auftragen.

Praktische Hinweise:

  • Vor dem Beizen muss das Holz gründlich geschliffen und entstaubt werden – nur dann wird die Farbe gleichmäßig.
  • Tragen Sie die Beize in dünnen Schichten entlang der Maserung auf, am besten mit einem Pinsel oder einem Baumwolltupfer.
  • Je nach Produkt können Sie 2–3 Schichten auftragen, um eine tiefere Farbe zu erzielen.
  • Nach dem Trocknen der Beize sollte die Oberfläche mit Lack oder Lasur geschützt werden – dies verbessert die Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit.

Beizen und Farbstoffe sind die perfekte Wahl, wenn Sie Ästhetik mit praktischem Schutz verbinden und gleichzeitig den natürlichen Charakter der Holzoberfläche erhalten möchten.

3. Imprägnierung und biologischer Schutz

Holzimprägniermittel sind eine der wirksamsten Methoden zum biologischen Schutz, insbesondere bei Elementen, die Feuchtigkeit, Bodenkontakt oder eingeschränkter Belüftung ausgesetzt sind – wie z. B. Zäune, Podeste, Pavillons oder Konstruktionspfosten. Im Gegensatz zu Lacken oder Farben bilden sie keine Schicht auf der Oberfläche, sondern dringen tief in die Holzstruktur ein, wo sie es von innen vor Bläue, Schimmel, Pilzen und Insekten schützen. Dank ihnen behält das Holz seine mechanischen und ästhetischen Eigenschaften über viele Jahre hinweg.

Imprägniermittel gibt es sowohl in farblosen als auch in farbigen Ausführungen. Erstere werden empfohlen, wenn die natürliche Farbe des Holzes erhalten bleiben soll, während farbige Imprägniermittel häufig Zusätze enthalten, die den Schutz vor UV-Strahlung verstärken. Es sind auch moderne Öl-Imprägniermittel erhältlich, die eine tiefere Penetration gewährleisten und zusätzliche Schutzschichten ersetzen können. Produkte auf Basis von ACQ- oder CuAz-Formulierungen (ohne giftige Schwermetalle) erfüllen die aktuellen EU- und UK-Normen und bieten eine hohe Wirksamkeit ohne Schaden für die Umwelt.

Der BHB-Experte rät:

Eine Imprägnierung kann eine vollständig abriebfeste Beschichtung niemals ersetzen – sie bietet jedoch einen tiefen biologischen Schutz und sollte immer der erste Schritt beim Holzschutz sein, insbesondere bei Gartenkonstruktionen oder Holz, das mit dem Boden in Kontakt kommt.

Praktische Hinweise:

  • Auf rohes, trockenes Holz auftragen: Feuchtigkeit verhindert die richtige Aufnahme des Imprägniermittels – die Holzfeuchte sollte unter 20 % liegen.
  • Immer mit der Imprägnierung beginnen: Wenn Sie eine Beize, einen Lack oder eine Farbe verwenden möchten, sollten Sie das Holz zuerst biologisch schützen.
  • Achten Sie auf Genauigkeit: Besonders wichtig sind die Enden der Bretter und horizontale Elemente – diese nehmen am meisten Wasser auf.
  • Nicht auf alte Farb-/Lackschichten auftragen: Die Imprägnierung muss in die Struktur eindringen können, daher muss die Oberfläche sauber und frei von Barrierebeschichtungen sein.
  • Erneuern Sie den Schutz regelmäßig: Selbst tief eindringende Imprägnierungen verlieren nach einigen Jahren ihre Wirksamkeit – eine Auffrischung alle 2–5 Jahre ist daher sinnvoll.

Mit einer Imprägnierung schaffen Sie eine solide „Grundlage” für den Schutz – und gut vorbereitetes Holz nimmt weitere dekorative und schützende Schichten wie Öle oder Lasuren besser auf.

4. Lacke und Polyurethane

Lacke und Polyurethane bilden eine äußere, elastische Schutzschicht, die das Holz vor UV-Strahlung, Feuchtigkeit und mechanischen Beschädigungen schützt. Sie sind eine besonders gute Wahl für architektonische Elemente, die wechselnden Witterungsbedingungen ausgesetzt sind, wie Fenster, Türen, Geländer oder Gartenmöbel.

Bei der Auswahl eines Lacks sollte man sich für eine Version für den Außenbereich entscheiden, z. B. seidenmatt oder glänzend. Ölhaltige Polyurethane bieten eine außergewöhnliche Haltbarkeit, bilden jedoch eine etwas steifere Beschichtung als Öle oder Imprägnierungen. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine solide Unterkonstruktion – eine saubere, glatte und gut grundierte Oberfläche.

Der BHB-Experte rät:
Lacke erfordern eine entsprechende Vorbereitung des Untergrundes. Selbst das beste Produkt wirkt nicht, wenn es auf eine nicht geschliffene oder feuchte Oberfläche aufgetragen wird.

Praktische Hinweise:

  • Schleifen Sie das Holz vor dem Lackieren mit 120er- bis 180er-Schleifpapier.
  • Tragen Sie den Lack in dünnen Schichten in Faserrichtung auf.
  • Nicht bei starker Sonneneinstrahlung verwenden – es besteht die Gefahr von Blasenbildung.
  • Je nach Witterungseinflüssen alle 3–5 Jahre erneuern.

5. Außenfarben

Außenfarben sind die perfekte Wahl, wenn Sie nicht nur Wert auf den Schutz des Holzes legen, sondern auch auf eine vollständige Deckkraft und intensive Farben. Sie bilden eine dickere, pigmentierte Beschichtung, die eine Barriere gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung bildet. Sie eignen sich hervorragend zum Streichen von Zäunen, Blumenkästen, Gartenlauben oder Holzfassaden.

Im Vergleich zu Ölen oder Lacken sind Farben abriebfester, verdecken jedoch die natürliche Maserung des Holzes vollständig. Sie eignen sich dort, wo Farbästhetik und Haltbarkeit im Vordergrund stehen – und das natürliche Aussehen der Holzmaserung nicht so wichtig ist.

Der BHB-Experte rät:

Farbe ist nicht nur Farbe, sondern auch eine Schutzbarriere. Eine gut gewählte Grundierung ist unerlässlich – ohne sie kann die Farbe schnell abblättern und abplatzen.

Praktische Tipps:

  • Verwenden Sie vor dem Streichen eine Grundierung, insbesondere bei weichen Holzarten.
  • Streichen Sie bei einer Temperatur von 10–25 °C und vermeiden Sie Hitze.
  • Vor dem Neuanstrich alte Beschichtungen abschleifen, wenn sie abblättern.
  • Alle 3–5 Jahre oder gemäß den Empfehlungen des Herstellers erneuern.

6. Lasuren

Lasuren verbinden die Vorteile von Lacken und Imprägnierungen – sie bilden eine leichte Schutzschicht mit dezentem Glanz und dringen gleichzeitig sanft in das Holz ein. Sie sind transparent oder halbtransparent, sodass die natürliche Maserung erhalten bleibt und betont wird.

Lasuren eignen sich am besten für dekorative Elemente: Pergolen, Pflanzkübel, Lauben, Geländer. Es ist jedoch zu beachten, dass Lasuren allein keinen Schutz vor Pilzen und Insekten bieten – daher sollten sie nur auf zuvor imprägniertem Holz verwendet werden.

Der BHB-Experte rät:

Lasur eignet sich hervorragend für Elemente, die nicht stark beansprucht werden. Es ist wichtig, das Holz vorher mit einem Imprägniermittel zu schützen.

Praktische Hinweise:

  • Vor dem Auftragen der Lasur – ein farbloses biologisches Imprägniermittel auftragen.
  • Tragen Sie 2–3 dünne Schichten auf, am besten mit einem Pinsel oder Sprühgerät.
  • Erneuern Sie die Lasur alle 2 Jahre, insbesondere nach dem Winter.
  • Vermeiden Sie die Anwendung auf horizontalem Holz (z. B. Terrassendielen)

7. Spezielle und innovative Methoden

Acetylierung ist ein modernes chemisches Verfahren zur dauerhaften Veränderung von Holz, bei dem die Zellstruktur verändert wird. Dadurch erhält das Holz eine erhöhte Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Pilze und wechselnde Witterungsbedingungen – ohne dass zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Ein Beispiel hierfür ist Accoya-Holz, das durch Acetylierung eine mit tropischen Holzarten vergleichbare Haltbarkeit erhält. Wichtig ist, dass der Prozess keine giftigen Substanzen erfordert, was ihn zu einer umweltfreundlichen Lösung macht.

Praktische Hinweise:

  • Kaufen Sie bereits acetyliertes Holz (z. B. Accoya) – dies ist nicht selbst durchführbar.
  • Ideal für Fenster, Türen, Fassaden und große Bauvorhaben.
  • Keine regelmäßige Imprägnierung oder Lackierung erforderlich.
  • Der Preis ist höher, aber die zukünftigen Wartungskosten sind deutlich geringer.

Epoxid + Lack

Das System Epoxid + Lack ist eine Lösung für Anspruchsvolle – es kommt dort zum Einsatz, wo Holz sehr schwierigen Bedingungen ausgesetzt ist: z. B. in der Nähe von Schwimmbädern, auf Booten und auch in der modernen Gartenarchitektur. Zuerst wird Epoxid als Tiefenversiegelung aufgetragen, anschließend wird eine Schicht Schutzlack aufgetragen.

Der Vorteil dieses Systems ist nicht nur seine Langlebigkeit, sondern auch die nahezu vollständige Versiegelung der Oberfläche, die das Holz über Jahre hinweg vor Wasser und Verschmutzungen schützt. Die Anwendung erfordert jedoch Erfahrung und sehr hochwertige Produkte.

Praktische Hinweise:

  • Tragen Sie Epoxid nur auf trockenes und fettfreies Holz auf.
  • Verwenden Sie eine geeignete Schutzmaske und sorgen Sie für ausreichende Belüftung – die Produkte können einen intensiven Geruch haben.
  • Ideal für Holz, das ständig mit Wasser in Kontakt kommt.
  • Erfordert Sorgfalt – jede Unvollkommenheit kann später die Haltbarkeit der Beschichtung beeinträchtigen.

Zusammenfassung

Gartenholz ist ein schönes und natürliches Material, das jedoch regelmäßig gepflegt werden muss, um sein Aussehen und seine Eigenschaften über viele Jahre hinweg zu erhalten. Eine geeignete Schutzbehandlung schützt es vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Schimmel, Pilzen und Schädlingen.

Bei BHB entwerfen und produzieren wir nicht nur Gartenkonstruktionen – moderne Gartenhäuser sondern beraten Sie auch zu deren Pflege. So sehen unsere klassische Pavillons, Terrassen und Pergolen nicht nur am Tag der Montage gut aus, sondern bleiben auch über viele Jahre hinweg schön und langlebig. Jede von uns realisierte Lösung ist eine Kombination aus Ästhetik, Funktionalität und Materialbewusstsein.

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